Alfred Nergert (1901-1966) – Ein (fast) vergessener Bocholter Kunstmaler
Alfred Nergert wurde 1901 als Sohn eines Malers in Bocholt geboren und wuchs in der Dinxperloerstraße auf. 1922 trat er als Kunstmaler zum ersten Mal in die Öffentlichkeit und besuchte infolge bestärkender Resonanz die Kunstgewerbeschulen in Münster und München. Ab 1931 engagierte sich Nergert als freischaffender Kunstmaler, Kirchenmaler, Grafiker und Zeichner. Zu seinem künstlerischen Repertoire zählten v.a. Blumenstillleben, Landschaftsmotive, Porträts, Grafiken und religiöse Kunst. Sodann nach Bocholt zurückgekehrt, gründete er mit weiteren Bocholter Künstler*innen die „Arbeitsgemeinschaft Bocholter Künstler“ und organisierte mit ihr ab 1932 mehrfach Ausstellungen in Bocholt. In den 1930er/40er Jahren beteiligte er sich auch an regionalen und überregionalen Ausstellungen in Münster, München, Dortmund und Berlin. 1938 verließ Nergert seine Bocholter Heimat und suchte künstlerischen Erfolg in der damaligen Reichshauptstadt Berlin. Dorthin hatte es seinen ebenfalls als Maler tätigen Bruder Edmund (1906-1942) bereits verschlagen. In seiner neuen Wahlheimat heiratete Alfred Nergert und lebte viele Jahre in der Stubbenkammerstraße. Während des Krieges diente er u.a. als Kriegsberichter in einer Polizei-Einheit und fertigte viele Frontskizzen an. Sein künstlerisch größter Erfolg stellte sich wohl 1941 ein, als er mit einem Blumenmotiv an der 5. Großen Deutschen Kunstausstellung im Münchner „Haus der Deutschen Kunst“ teilnahm. Nergert verstarb 1966 kinderlos in Berlin. Was aus seinem (künstlerischen wie privaten) Nachlass wurde, ist bislang unklar. Sicher schlummern bis heute einige seiner Gemälde in Wohnzimmern oder auf Dachböden und warten auf ihre Entdeckung.
Der Bocholter und Berliner Kunstmaler Alfred Nergert fristet bis heute ein nahezu unbekanntes Dasein. Bislang sind nur eine Handvoll seiner Werke überliefert. Weil es an weiterem Vergleichsmaterial fehlt, lassen sich wesentliche Fragen nur unzureichend klären, z.B.:
Mit welchen Arbeiten begann Nergert?
Lässt sich ein Stilwechsel, z.B. nach 1933 oder nach 1945, feststellen?
Passte er seinen Kunststil den gesellschaftlich-politischen Rahmenbedingungen an?
Wie orientierte er sich künstlerisch in der sowjetischen Besatzungszone, der DDR und der BRD?
Hielt er weiterhin Kontakt zu seiner Heimatstadt Bocholt?
Wie viele seiner Werke sind in Bocholt, Berlin oder an anderen Stätten seines Wirkens überliefert?
Für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Nergert suche ich nach weiteren Hinweisen. Haben Sie ein Nergert-Gemälde zuhause? Kennen Sie jemanden mit einer grafischen Arbeit Nergerts? Sind Ihnen Anekdoten über Nergert durch Erzählungen Ihrer Eltern oder Großeltern bekannt? Melden Sie sich bitte über mein Kontaktformular.
Nergerts eindeutige Signatur ermöglicht bis heute eine konkrete Zuschreibung.
("A. Nergert", Beispiel von 1948)